Otto Schniewind

Finanzfachmann

* 15. August 1887 Köln

† 26. Februar 1970 Starnberg

Wirken

Otto Schniewind wurde am 15. Aug. 1887 in Köln geboren. Nachdem er in Nov. 1913 Gerichtsassessor geworden war, trat er nach dem Kriege am 1. Jan. 1919 vom Justizdienst in das Reichsschatzamt über. 1922 wurde er auf seinen Antrag in den einstweiligen Ruhestand versetzt, da er in die Wirtschaft ging und eine neue Tätigkeit im Chefkabinett der Diskontgesellschaft gefunden hatte.

Am 1. Mai 1925 trat er dann in das preussische Handelsministerium ein, bearbeitete insbesondere den Handelsverkehr mit Großbritannien, Skandinavien und Finnland sowie allgemeine Finanzfragen und wurde 1927 zum Ministerialrat ernannt. Ende 1928 wurde Sch. von der persischen Regierung als Finanzberater nach Teheran berufen, wo er zeitweise als Generaldirektor provisorisch das Finanzministerium führte. 1931 machte er eine Informationsreise durch Asien und nahm dann seine Tätigkeit im preussischen Handelsministerium wieder auf.

1933 wurde Sch. zum Staats- und Reichskommissar an der Berliner Börse ernannt und 1935 als Ministerialdirektor in das Reichswirtschaftsministerium berufen. Im Juni 1937 holte ihn Schacht als Reichsbankdirektor in das Direktorium der Reichsbank. Aber bereits nach knapper Jahresfrist trat Sch. von diesem Posten zurück, da er mit den Methoden der Rüstungsfinanzierung der nationalsozialistischen Regierung nicht einverstanden war. Er betätigte sich nun seit ...